Mouseover Zoom loading...

Los 492

Großplastik "Fisch auf Wellen" von Hugo Meisel

Schätzpreis:

15.000 € - 20.000 €

Zuschlagspreis:

Beschreibung:

Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur, um 1921
H. 79 cm
Modell von Hugo Meisel (1887-1966) anlässlich der Ausgestaltung des Messehauses "Porzellan-Palais" in Leipzig im Jahr 1921. Feine polychrome Aufglasur-Bemalung. Modell-Nr. V9532. Bekrönte Spiegelmarke in Blau unter Glasur, Signatur "HM". Feiner, gefestigter Haarriss am Sockel.
Aus einer rheinischem Sammlung. Ehemals in einer Villa in Karlsbad, dort laut Vorbesitzer seit den 1920er Jahren im Inventar.
Bei dem angebotenen Fisch handelt es sich um eines der fünf bekannten Exemplare aus dem Leipziger "Porzellan Palais", die um 1920 gefertigt wurden: Eine unbemalte Ausformung gehört zu den Beständen des Hetjens-Museums, eine weitere, ebenfalls unbemalte, im Grassimuseum, Leipzig, die dritte in Privatbesitz. Laut Hinweis des Vorbesitzers, der wohl mit Dr. Christoph Fritzsche in Kontakt war, ist "die hier angebotene Plastik die einzige, original staffierte, noch existierende Ausformung. Ein weiteres, bemaltes Exemplar ist Kriegsverlust".
Auf der Webpage des Thüringer Landesmuseum Heidecksburg wird von Jeanette Lauterbach hierzu vermerkt: "Die Großplastiken aus der Zeit um 1920, die in der Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik AG ausgeformt wurden, bilden einen Höhepunkt im Schaffen des Thüringer Porzellankünstlers Hugo Meisel. Zusammen mit Arthur Storch (1870-1947) erhielt Hugo Meisel 1921 für die Mitarbeit bei der Ausgestaltung des Messehauses "Porzellan-Palais" Leipzig große Anerkennung. Beide Künstler schufen zu diesem Zweck 1919-1921 um die 20 Modelle an phantasievollen Großplastiken, wie sie bisher nur aus der Meißner Kändler-Zeit bekannt waren. Weiterhin entwarfen die Innenarchitekten Prof. Hans Poelzig (1869-1936) und Gustav Partz (1883-1957) verschiedene bis zu 2,50 m hohe Beleuchtungskörper aus Porzellan, die ebenfalls die Räume des Palais schmückten. Dem 1921 veröffentlichten Presseartikel nach zu urteilen, war dieses Messehaus mit den Porzellanen aus Thüringen die Sensation, so heißt es "... strahlt das Treppenhaus in hellen Farben, belebt durch große künstlerische Porzellan-Tierfiguren und Kandelaber, Erzeugnisse der Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur ...". Diese als Gartenplastiken angebotenen Modelle wurden vermutlich nur in fünf Exemplaren ausgeformt, manche Stücke als Variante sparsam staffiert. Die Fabeltiere "Gute Zeiten" (Spott) und "Schlechte Zeiten" (Untergang) standen am Eingang zum ersten Stockwerk. Die Tierfigur "Schlechte Zeiten" sitzt auf einem mit Ornamenten verziertem Sockel, die Hinterbeine übereinander geschlagen, den Oberkörper hoch aufgerichtet, sich mit dem Schwanz selbst erwürgend, ist der Kopf nach rechts oben gerichtet, Brust und Unterkörper sind behaart. Von 1952 bis 1958 war Hugo Meisel Direktor der damaligen Staatlichen Museen Heidecksburg, und dieses Modell gehört zu einem umfangreichen Nachlaß, der nach seinem Tod als Schenkung in die Bestände des Museums einging."